Am Anfang der Gesellschaft Rezital schrieb Werner Bärtschi im Oktober 1980:
Eine Konzertreihe zu spielen, scheint mir etwas anderes zu sein, als einzelne Konzerte zu geben. Zählt beim einzelnen Konzert ausschliesslich der gelungene Augenblick, die Kommunikation zwischen Spieler und Hörerschaft an dem einen Abend, so ist demgegenüber eine Reihe in ihrer Kontinuität auch noch mit einem fortgesetzten Gedankenaustausch zu vergleichen. Sie zu programmieren, ist nicht nur die Vorbereitung einer Folge möglichst anregender Begegnungen, sondern gleicht eher einem Freundschaftsangebot, das mehr als nur die gebotenen Konzerte umfasst.
Von dieser Überlegung ausgehend, soll auch eine neue Form, Musik zu kommentieren, erprobt werden. Es kann hier nicht zur Diskussion gestellt werde, ob man Musik überhaupt erläutern solle. Jedenfalls hat das Reden über die Musik seine Gefahren. Es kann ebenso gut ein Verständnis verstellen wie ermöglichen. Es ist deshalb der Gedanke aufgetaucht, nach dem Konzert die Gelegenheit zu einer lockeren Aussprache zu schaffen. Meist ist es ja so, dass Freunde und Bekannte des Konzertgebers nach dem Konzert noch treffen. Bei Rezital soll dies nun offener sein. Jeder, der am Konzert war und sich gerne noch darüber unterhalten möchte, möge sich einbezogen fühlen und an diesem Zusammensein im Grillraum des Kongresshauses teilnehmen.